Ulla Lenze
»Ulla Lenze macht ihrem Protagonisten keinen Prozess, sondern lässt die Leser an seinem Ringen mit sich teilhaben. (…) Ein eindringlicher Roman über einen Amerikadeutschen in den Fängen der Nazis«

DIE ZEIT, Eva Behrendt

 

»Ulla Lenze verknüpft meisterhaft Familiengeschichte und historischen Stoff, schreibt brillant, lakonisch, zugleich mitreißend über einen freundlichen Mann, der sich schuldig macht, weil er sich wegduckt.« 

WDR Westart, Claudia Kuhland

 

Der Empfänger
Roman
Klett-Cotta, 1. Aufl. 2020, ca. 304 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-96463-9
Erscheint zeitgleich als Hörbuch bei Audiobuch und bis 2021 in folgenden Ländern: USA, Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande, Finnland, Griechenland, Kroation und Brasilien.

Vor dem Kriegseintritt der Amerikaner brodelt es in den Straßen New Yorks. Antisemitische und rassistische Gruppierungen eifern um die Sympathie der Massen, deutsche Nationalisten feiern Hitler als den Mann der Stunde. Der deutsche Auswanderer Josef Klein lebt davon relativ unberührt; seine Welt sind die multikulturellen Straßen Harlems und seine große Leidenschaft das Amateurfunken. So lernt er auch Lauren, eine junge Aktivistin, kennen, die eine große Sympathie für den stillen Deutschen hegt. Doch Josefs technische Fähigkeiten im Funkerbereich erregen die Aufmerksamkeit einflussreicher Männer, und noch ehe er das Geschehen richtig deuten kann, ist Josef bereits ein kleines Rädchen im Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr. Josefs verhängnisvoller Weg führt ihn später zur Familie seines Bruders nach Neuss, die den Aufstieg und Fall der Nationalsozialisten aus der Innenperspektive erfahren hat, und letztendlich nach Südamerika, wo ihn Jahre später eine Postsendung aus Neuss erreicht. Deren Inhalt: eine Sternreportage über den Einsatz des deutschen Geheimdienstes in Amerika.

 »Die Stärke dieses beeindruckenden Romans besteht jedoch gerade darin, dass all diese Fragen anklingen, ohne penetrant erörtert zu werden. Lenze legt sich genauso wenig fest wie ihr Held. Sie erzählt, anstatt zu bewerten und zu moralisieren. So schafft sie den Raum, in dem ihre Figuren lebendig werden können und verwandelt dieses Stück ihrer Familiengeschichte in Literatur.«

Süddeutsche Zeitung, Jörg Magenau

»Die Elastizität von Ulla Lenzes Sprache sorgt dafür, dass der Roman Thriller und Seelenporträt zugleich sein kann. An den besten Stellen wirkt die Innenwelt der Figuren nicht weniger gefährlich als das New Yorker Nachtleben, und Lenze macht aus den Bars der Deutschenviertel oder von East Harlem eine grossartige Kulisse für dieses psychologische Doppelspiel. Josef Klein, der Funker, ist wie erfunden für dieses Setting. Er, dessen Gefühlswelt so geheimsprachenhaft kryptisch ist, dass sie erst einmal selbst entschlüsselt werden müsste, ist ein perfekt unheroischer Held.«

Neue Zürcher Zeitung, Paul Jandl

»Ein toll geschriebenes Buch, kunstvoll erzählt«

WDR 5 Scala, David Eisermann

»Auch ohne die Buchmesse in Leipzig gehörte Ulla Lenze wegen dieser gefundenen Geschichte zu den meist interviewten Autorinnen im März. Aber zu einem guten Roman macht ihn vor allem, wie Ulla Lenze erzählt. Nicht im Genre eines Agententhrillers, sondern als Buch der Erinnerung eines Mannes, der sich vor sich selbst versteckt.«

taz, Katrin Bettina Müller

»Eine spannende Geschichtslektion über ein Kapitel, über das man immer noch viel zu wenig weiß.«

Berliner Morgenpost, Peter Zander

»Ulla Lenze erzählt dicht und lakonisch, mancher ihrer Sätze strahlt poetisch.«

Tagesspiegel, Christian Schröder

»Vor allem aber überzeugt Ulla Lenzes Gestaltung von Personen, Neben- wie Hauptfiguren, die durch ihre Eigenheiten zu Sozialcharakteren werden. Allen voran die Umrisse des herumgeschubsten Joe Klein, der sich allen Sehnsüchten zum Trotz beherrschen lässt von der Macht des Faktischen, was ihn letztlich der Willkür des Zufalls ausliefert. Dass man das Interesse für diesen Helden der Ohnmacht nicht verliert, ja nicht ohne Verständnis auf ihn blicken kann, zeugt von erzählerischer Meisterschaft. […] Eine grandios geerdete Geschichte mit historischem Kern««

Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Jens Dirksen

»Es ist ein fesselnder, klug konstruierter Unterhaltungsroman, der zwischen New York in den 30ern und dem zerbombten Nachkriegs-Neuss hin- und herwechselt und aus dem man ein paar historisch bislang wenig bekannte Dinge aus den USA der 30er-Jahre lernt.«

Tip Berlin, Erik Heier

»Ulla Lenze gelingt es in ihrem Roman, all diese Zusammenhänge, anstatt sie einfach nur zu erörtern, in einem lapidaren, pointierten, in den Dialogen auch dramatisch zugespitzten, darüber hinaus atmosphärisch dichten sowie rhythmisch geschickt gliedernden Erzählen aufzulösen. Selbstredend aber ist es vor allem der atemberaubende Plot, die diese Geschichte lesenswert macht. Eine Alltagsexistenz zwischen den Mühlsteinen der Geschichte – wenn diese Story keinen historisch identifizierbaren Realkern hätte, müsste man auf jeden Fall sagen: Sie ist glänzend erfunden«

Kölner Stadtanzeiger, Markus Schwering

»Wie sich aus einem Familienroman ein sehr dezent, ja lakonisch erscheinender psychologisch-aufklärerischer Thriller entwickeln lässt, kann man in Ulla Lenzes fünftem Roman „Der Empfänger“ entdecken.«

Gabriele Weingarten, Die Rheinpfalz

»Dieser historische Roman wirft aktuelle Fragen auf, zeigt uns Kontinuitäten, und das ist das Grandiose dieses Buches – und letztlich auch, dass Ulla Lenze etwas für Literatur selbstverständliches macht, was aber hier sicher schwierig zu bewerkstelligen ist – : Sie fällt kein Urteil über diese Figuren, diese uneinsichtigen Jedermanngestalten, die wir eben auch alle auf die eine oder andere Art in unserer Familie hatten. Und das macht die Lektüre bereichernd, erkenntnisreich, herausfordernd.«

Radio Eins, rbb, Thomas Böhm im Gespräch über Der Empfänger

»In ihrem fünften Roman bedient sich die 1973 in Mönchengladbach geboren Schriftstellerin eines durchweg sehr sachlichen Sprachstils, der trotz seiner Nüchternheit zu fesseln vermag und perfekt zum betont unaufgeregten und stillen Charakter ihrer Hauptfigur passt. Ihr Blick auf die zwei wichtigsten Schauplätze des Romans, das New York der Vorkriegs- und das der deutschen Wohnstuben der Nachkriegszeit, fängt die jeweiligen Atmosphären prägnant und erlebbar ein. Nicht nur aufgrund der immer noch aktuellen Thematik entpuppt sich „Der Empfänger“ von Ulla Lenze als eine der wichtigsten Neuerscheinungen des literarischen Frühjahrs..«

Sounds & books, Gérard Otremba

»Die Ort- und Heimatlosigkeit ihres Protagonisten fängt Lenze nuanciert und mit viel Gefühl für Stimmungen und Atmosphären ein. Sie zeigt dabei auch, wie schwierig es für den als Nazispion Verurteilten ist, mit seiner Vergangenheit zurande zu kommen, vor sich und anderen eine Rechtfertigung für sein Handeln zu finden und somit auch eine neue Lebensperspektive.«

SWR2, Holger Heimann

»Der Autorin gelingt es, in einer unaufgeregt-poetisch gehaltenen Sprache eine abenteuerliche, historisch-fundierte Geschichte mit Elementen eines Kriminal-, Abenteuer- und Familienromans zu erzählen. Auf Wertungen und Kommentare verzichtet die personale Erzählinstanz, was insofern eine Stärke des Romans ist, als es dem Lesepublikum überlassen bleibt, über die Entwicklung des deutschen, eigentlich unpolitischen Auswanderers zum passiven Nazi-Kollaborateur zu urteilen.«

Literaturkritik.de, Michael Fassel 

»Ein Roman zur rechten Zeit«

Frankfurter Rundschau, Martin Oehlen

»So kommen einem beim Lesen unweigerlich Gedanken an Hier und Heute: Was, wenn das Umfeld rassistisch wird? Wenn einem unwohl ist bei den Parolen, man aber von diesen Menschen abhängig ist, finanziell, sozial? Würde ich aufstehen? Anders: Ist jemand, der zwar nicht aktiv mitgrölt, aber doch dabei ist, genauso schuldig? Ulla Lenzes Roman mit historischem Stoff bleibt nicht in der Vergangenheit stehen. Er holt sie in unsere Wohnzimmer«

Badische Zeitung, Dora Schöls

»Und das ist eine ganz große Qualität dieses Romans; es gibt keine eindeutige Zuschreibung und auch keine thrillerartige Zuspitzung, es ist eine Geschichte von Schuld, Moral und politischer Verantwortung«

NDR, Julia Westlake

»Elegant verknüpft Ulla Lenze Fakten und Fiktion zu einem intensiven Roman, der zeigt, wie der deutsche Auswanderer Josef Klein im Vorfeld des 2. Weltkriegs zwischen die Fronten des deutschen und amerikanischen Geheimdienstes gerät. Für alle historisch Interessierten!«

Kevin Beckmann, Thalia-Buchhandlung Wuppertal

»“Der Empfänger“ ist eine atmosphärische Reise an den Sehnsuchtsort New York, zugleich eine unglaubliche Spionagegeschichte sowie die Schicksalsgeschichte eines Deutschen, der sich unwissend mitschuldig machte. Großartig aufgeschrieben von einer (vermutlich) guten Zuhörerin.«

Uslar und Rai Buchhandlung Berlin, Katharina von Uslar

»Spannend wie ein Thriller, authentisch recherchiert und klug geschrieben […] ein feinnerviges Portrait eines liebenswerten Taugenichts.«

Buchkultur

»Was an diesem Buch besticht, ist der kluge Aufbau und eine sinnliche Sprache, die nie auf Effekte aus ist, sondern seelenruhig dem Stoff vertraut.«

Rheinische Post

»Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es ist spannend, ohne ein Agentenroman zu sein. Es beschreibt gesellschaftliche Zustände, ohne ein tiefenpsychologischer Familienroman zu sein. Es rückt wenig bekannte historische Fakten ins Schlaglicht, ohne ein dokumentarischer Roman zu sein. Und es thematisiert die Frage von Schuld und Verstrickung, ohne zu urteilen. Doch von allem ist etwas drin.«

Hessischer Rundfunk, Frank Statzner

»Der Empfänger ist einerseits historischer Roman, andererseits intelligentes Psychogramm eines Mannes, der wegen seiner kompletten Entwurzelung zum Opportunisten wird. Ohne Anklage und erhobenen Zeigefinger, dafür mit viel Gefühl und Auge für die kleinen Dinge. Eine tragische und komische Lektüre über Schuld, Verantwortung und Heimatlosigkeit.«

Foyer, Felix Krause 

»Ulla Lenze hat einen wunderbar vielschichtigen Roman geschrieben. Sie schildert die Geschichte eines Menschen, der auf der Suche nach einem etwas besserem Leben zu einem Heimatlosen wurde: „Wie oft er irgendwo ankam und so tun musste, als sei es sein Zuhause.“ Und ganz nebenbei lässt die Autorin das New York der Dreißigerjahre auferstehen, so lebendig, als würde man sich selbst durch die geschäftigen Menschenmassen schieben, die die breiten Gehwege bevölkern. Ganz große Leseempfehlung!«

Kaffeehaussitzer, Uwe Kalkowski

 

»Einfühlsam schildert Ulla Lenze, seriös recherchiert und teils dichterisch imaginiert, Facetten des verhängnisvollen Mitläufertums.«

TITEL Kulturmagazin, Peter Mohr

»Wie keine andere Autorin und kein anderer Autor unserer Generation kann Ulla Lenze in klugen Szenen und wunderbaren Details von der inneren Verfasstheit weit entfernter Orte und ihrer Bewohner erzählen. In ›Der Empfänger‹ wendet sie ihr Können erstmals auf einen historischen Stoff an und das Ergebnis ist beeindruckend.«

Inger-Maria Mahlke

»Wie schafft sie es bloß, über Figuren, die sich selbst verlieren, so zu schreiben, dass man beim Lesen Halt findet? Ulla Lenze ist eine unfassbare Erzählerin. Unfassbar gut, eigen und mit jedem Buch noch besser.«

Lucy Fricke